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Was Sie über Cloud-Printing wissen müssen

24.2.2015 von Manuel Masiero

Unser umfassender Überblick zum Thema Cloud-Printing: Viele Drucker arbeiten bereits als Cloud-Drucker und empfangen Druckaufträge vom Smartphone und Tablet. Für ältere Windows-Geräte gibt es einen praktischen Google-Dienst.

ca. 5:05 Min
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© shutterstock / Nattapol Sritongcom

Smartphones und Tablets haben sich neben dem PC und dem Notebook als alltägliche Arbeitsgeräte für Beruf und Freizeit etabliert. Im Gegensatz zu klassischen Desktop-Rechnern sind sie aber normalerweise nicht für das Drucken ausgelegt. Mit dem Cloud-Druck lässt sich dieses Problem sehr komfortabel lösen.

Drucken von jedem Standort

Das Drucken über die Cloud läuft ebenso einfach wie komfortabel ab. Per WLAN- oder Internetverbindung nehmen die Druckdaten zuerst den Weg vom Endgerät in die Cloud. Dann werden sie zu einem Drucker weitergeleitet, der zum Beispiel über einen Router ebenfalls mit der Cloud verbunden und für die Nutzung freigegeben ist. Beim Cloud-Druck muss man also nicht mehr vor dem Ausgabeschacht des Druckers sitzen. So kann etwa ein Geschäftsreisender auf dem Weg zu einem Firmen-Meeting seine Powerpoint-Präsentation schon während der Fahrt an einen Cloud-Drucker des Unternehmens schicken.


Cloud
Mit Cloud-Druckdiensten wie Google Cloud Print spielt es keine Rolle mehr, wo der Drucker steht.
© pcmagazin

Dort angekommen nimmt er die Unterlagen entgegen und verteilt sie an die Konferenzteilnehmer. Auch der umgekehrte Weg funktioniert: Nehmen wir an, Sie wollen ein wichtiges Dokument in aller Ruhe zu Hause durchlesen, das Ihnen gerade während der Arbeit auf Ihr Android-Smartphone gesendet wurde. Weil Sie Ihren heimischen Drucker vor Kurzem in die Google-Cloud eingebunden haben, ist das schnell erledigt.

Cloud-fähige Drucker

Neben Google hat mittlerweile fast jeder Druckerhersteller seine eigene Wolken- Lösung am Start, vorneweg alle Branchen- Schwergewichte wie Kyocera, Brother, Canon, HP, Kodak, Epson und Samsung. Ihre für den Cloud-Druck entwickelten Geräte bezeichnen sie als "Cloud-fähig". Das bedeutet, dass solche Drucker die Installation noch ein wenig leichter machen als unter Google Cloud Print.

Zur Einrichtung ist weder ein PC erforderlich noch müssen Sie Treiber auf dem Rechner installieren. Nachdem der Drucker über ein Netzwerkkabel oder über per WLAN etwa über die Fritzbox mit dem Internet verbunden wurde, läuft die weitere Konfiguration komplett über den Drucker-Bildschirm ab. Viele Cloudfähige Drucker lassen sich außerdem problemlos mit Google Cloud Print verwenden. Welche Geräte sich dafür eignen, hat Google auf seiner Webseite zusammengefasst. Die Cloud-Dienste der Druckerhersteller sind recht ähnlich aufgebaut, doch jeder der Anbieter verfolgt bei seinem Wolken-Druckdienst eine etwas andere Strategie.

Das Hauptmerkmal: Drucken aus der Cloud funktioniert in der Regel nur mit den eigenen Modellen, während die Konkurrenz ausgesperrt bleibt. Mit der von HP entwickelten Cloud-Drucklösung ePrint können User Druckaufträge per E-Mail an einen geeigneten HP-Drucker senden und dabei zum Beispiel Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien sowie PDF-Files ausdrucken lassen. Während der Installation wird automatisch eine einzigartige E-Mail-Adresse für den HP-Drucker generiert, unter der das Gerät über das Internet erreichbar ist.

Viele aktuelle HP-Drucker unterstützen ePrint, darunter zahlreiche Modelle der Deskjet- und Officejet-Reihe. Über die HP ePrint App gelingt der Mailversand auch von iOS- und Android-Geräten. Ganz ähnlich funktioniert es bei Epson, deren Cloud-fähige Drucker sich ebenfalls über eine eigene E-Mail-Adresse mit Druckaufträgen beliefern lassen.

Auch hier stehen iOS- und Android-Apps zum kostenlosen Download bereit. Cloud-fähige Canon-Drucker wie der Pixma MG5550 oder der Pixma iP110 können noch etwas mehr, denn direkt über das Druckerdisplay stehen hier zahlreiche Cloud-Dienste zur Verfügung. Per Tastendruck lassen sich dann beispielsweise Inhalte von Online-Speicherdiensten wie Dropbox und Evernote, von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter sowie von Online-Fotoalben wie Picasa und Flickr ausdrucken. Canon hat zudem die Printing Solutions App für iOS und Android im Angebot.

Cloud
Selbstständig: Cloud-fähige Drucker wie der Canon Pixma MG5550 kommen beim Wolken-Druck komplett ohne PC aus.
© Canon

Cloud-Druck für Unternehmen

Für Unternehmen bietet sich mit dem Netzwerk-Druck eine Variante des Cloud-Drucks an. Dabei ist ein Drucker zum einen nicht fest an einen Arbeitsplatz gebunden, sondern über ein LAN, WAN oder über das Internet zu erreichen. Zum anderen gelangen die Druckaufträge nicht direkt an den Printer, sondern werden erst über einen zentralen Druckserver gesammelt. Teilt sich beispielsweise eine ganze Abteilung einen Netzwerk-Drucker, lässt sich die Druckerflotte im Unternehmen drastisch reduzieren, was gleichzeitig auch den Administrationsaufwand reduziert.

Soll der Cloud-Druck unternehmensweit ausgerollt werden, hilft eine Lösung von der Stange nicht mehr weiter. Idealerweise sollte der Wolken-Druck herstellerunabhängig funktionieren. Dürfen die Mitarbeiter mit ihrem persönlichen mobilen Gerät über das Firmennetzwerk auf die Drucker zugreifen, braucht es außerdem eine passende BYOD-Strategie (Bring Your Own Device). Analysen wie die Brother Printerumfrage 13 zeigen, dass an dieser Stelle nicht gespart werden sollte.

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Strategien und Probleme mit Mobile Printing

Rund 63 Prozent der interviewten Business-Anwender nutzten zwar ein mobiles Gerät für geschäftliche Zwecke, doch gleichzeitig hatten 71 Prozent in ihrer Firma keinen Zugang zu einem passenden Drucker, um Inhalte zu Papier zu bringen. Bei der Umsetzung einer Cloud-Drucklösung bevorzugt die Mehrheit der Business-Anwender aus Datenschutzgründen eine private Cloud, die auf Internet- oder Intranet-Ressourcen zurückgreift.

Laut dem Bitkom Cloud Monitor 2014 haben 36 Prozent der befragten Unternehmen private Cloud-Lösungen im Einsatz, zwei Prozentpunkte mehr als im Jahr 2013. In großen Unternehmen ab 2.000 Mitarbeitern gehört Cloud-Computing heute zum Standard. Mehr als zwei Drittel der Großunternehmen setzen bereits Cloud-Lösungen ein.

Für jeden Windows-Drucker geeignet: Google Cloud Print

Um Cloud Print nutzen zu können, muss auf dem PC oder dem Mobilgerät der Google Chrome installiert sein. Anwender benötigen außerdem ein Google-Konto, um ihren Drucker an der Google-Cloud anzumelden. Ein großer Vorteil von Google Cloud Print ist die hohe Kompatibilität, was die Drucker angeht: Wenn der Drucker unter Windows läuft, dann lässt er sich auch für den Google-Dienst nutzen - das funktioniert auch mit älteren USB-Modellen.

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In den Erweiterten Einstellungen des Chrome-Browsers verwalten Sie den Cloud-Print-Dienst und fügen Ihre lokalen Drucker hinzu.
© pcmagazin

Für Android-Geräte stellt Google die App Cloud Print zur Verfügung. Sie erweitert die Ausgabe-Funktionen vieler Apps um eine Cloud-Druck-Option, was es Ihnen ermöglicht, Facebook-Bilder oder in Dropbox abgelegte Inhalte auszudrucken. Auch lokal gespeicherte Dateien lassen sich mit der Android-App zu Papier bringen. Eine offizielle iOS-App für Cloud Print gibt es übrigens nicht.

Apple-User müssen sich deshalb mit kostenpflichtigen Alternativen wie PrintCentral Pro oder gCloud Print behelfen. Für den Cloud-Druck unter Windows bietet Google auf seiner Webseite einen Treiber zum Download an. Nach dessen Installation, die ebenfalls einen installierten Chrome-Browser voraussetzt, lässt sich der im Google-Konto eingerichtete Cloud-Drucker von jeder Windows-Anwendung aus ansteuern und kommt mit beliebigen Formaten zurecht.

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