Social Media Marketing

LinkedIn oder XING?

22.10.2013 von Redaktion pcmagazin

XING und Linkedin als etablierte Business-Plattformen haben vor allem den Zweck, Freiberufler, Selbstständige und Unternehmen professionell zu präsentieren.

ca. 7:40 Min
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LinkedIn oder XING?
LinkedIn oder XING?
© bröc - Fotolia.com

Reine Business-Netzwerke sind in einer sich ständig weiter vernetzenden und mobiler werdenden Welt die logische Ergänzung zu den privaten Tummelplätzen im Internet, aber bei Weitem keine Neuheit. Bereits seit rund einem Jahrzehnt wachsen und gedeihen Plattformen mit professioneller Ausrichtung, bei deren Nutzerzahl von Nische schon lange keine Rede mehr sein kann: Linked-in ist laut eigener Aussage mit über 225 Millionen Mitgliedern in mehr als 200 Ländern und Regionen vertreten und damit das größte Online-Berufsnetzwerk der Welt.

Wer mit internationalen Kunden arbeitet und von Geschäftspartnern und anderen Kontakten online auch zuverlässig gefunden werden möchte, kann auf Linkedin also kaum mehr verzichten. Über 13 Millionen Mitglieder weltweit wiederum nutzen XING für Geschäft, Job und Karriere. Von diesen wiederum leben mehr als 6 Millionen im deutschsprachigen Raum.

XING für Selbstständige, Freelancer und KMU

Headhunter, Arbeitgeber und Auftraggeber für Dienstleistungen nutzen XING, um die richtigen Mitarbeiter zu finden. Wer Seminare anbietet oder sich eine Reputation als Experte aufbauen will, ist ebenfalls gut damit beraten, sich in den rund 50.000 Fachgruppen auszutauschen und den ins Profil integrierten Nachrichtenstrom zu nutzen, um über eigene Veranstaltungen und Artikel zu informieren. XING Events, insbesondere die regionalen, sind eine weitere Möglichkeit, sich mit Hilfe des Business-Netzwerks systematisch zu vernetzen.

Wer sich auf XING registriert, legt im Profil zunächst fest, warum er sich hier beteiligt und ob man ihn kontaktieren kann: Neugeschäfte und Aufträge generieren, interessante Leute kennen lernen, das eigene Netzwerk pflegen oder an Events und Gruppen teilnehmen sind einige der typischen Optionen. Einmal vernetzt, unterstützt XING durch Newsletter und Updates über beispielsweise die Geburtstage der Kontakte die Kundenpflege: Gratulieren oder ein Geschenk senden? Man erfährt natürlich nur von den Ehrentagen jener Mitglieder, die ihren Geburtstag dafür freigegeben haben.

Freiberufler und ihre Auftraggeber profitieren vom integrierten Marktplatz "XING Projekte". Über diese Projektbörse lassen sich laut XING über 600.000 Freiberufler im deutschsprachigen Raum erreichen; Bewerber können nicht nur gewählt, sondern auch bewertet werden. Ausschreibungen finden oder Projekte einstellen: Wer sich vom normalen XING-Bereich aus auf die Projekte-Seite klickt, bekommt zum eigenen Profil passende Einträge angezeigt - ein weiterer Grund, das Profil mit Sorgfalt auszufüllen.


mobil xing
XING-Apps für iPhone, Android, Blackberry oder Windows Phone gibts unter https://www.xing.com/mobile.
© Hersteller/Archiv

XING-Mitglieder können sowohl ihre beruflichen als auch private Daten in ihr Profil eintragen. Hier besteht die Möglichkeit, alle Angaben ähnlich wie bei einem Lebenslauf beziehungsweise einer Bewerbung zu hinterlegen. Angaben zu Ausbildung, Qualifikation, Sprachkenntnissen, beruflichem Werdegang, Referenzen, Auszeichnungen und weitere Dateianhänge wie Arbeitsproben oder Zeugnisse können als Anlage zum Download hinterlegt werden. Ebenso können Mitglieder die persönlichen Interessen angeben sowie mögliche Organisationen, denen sie angehören. Der eine oder andere trägt sein "Seepferdchen" unter "Auszeichnungen" ein oder fantasiert sich einen Firmennamen zusammen, der Freiberuflichkeit signalisiert. Das ist lustig, wirkt auf Personalentscheider aber möglicherweise unseriös - wobei es auch hier sicherlich auf Job und Branche ankommt.

Aus der geschäftlichen Kommunikation sind Profile in Business-Netzwerken nicht mehr wegzudenken. Wer sich professionell präsentieren möchte, der ist dort zu finden. Das kann auch das Gespöttel der "klassischen" Social-Media-Nutzer nicht ändern, die XING gerne als langweilig bezeichnen, weil der Fokus dort ausschließlich auf beruflichen Themen liegt. Andere sind gerade deswegen gerne dort. Für Coaches, Trainer, Workshop-Anbieter, Seminarveranstalter und andere Selbstständige und Freiberufler wäre es fahrlässig, ausgerechnet bei XING nicht einmal ein Basisprofil zu haben. Firmen profitieren von einer imagebildenden Selbstdarstellung und der Option, auf Mitarbeiter mit den passenden Kompetenzen und Fachwissen in den Gruppen zugreifen zu können - wenn sie denn aktiv und nicht nur passiv Netzwerken.

XING für kleine und mittel-ständische Firmen und Konzerne

Ob ein Unternehmen ein Firmenprofil hat, das wissen die Verantwortlichen manchmal selber nicht. Der Grund: Wenn ihre Mitarbeiter sich auf XING registrieren, um an Diskussionsforen und Gruppen-Events teilzunehmen oder nach neuen Stellen zu suchen, geben sie im Profil meist wahrheitsgemäß den aktuellen Arbeitgeber an. So entstehen Unternehmensprofile, die nicht mit den zuständigen Unternehmenskommunikatoren entwickelt, sondern beinahe zufällig zusammengewürfelt wurden.

stream
Wie auch bei XING informieren Linkedin-Nutzer mit Hilfe des Infostreams über Projekte, Events und eigene oder fremde Blogposts.
© Hersteller/Archiv

XING-Zitat: "Die angezeigten Informationen und Statistiken basieren auf den freigegebenen Profilangaben der Mitglieder, die dem jeweiligen Unternehmen zugeordnet wurden. Die Zuordnung erfolgt über die Angabe im XING-Profil unter ,Firma (jetzt)'. Die Firmendaten können bearbeitet und ergänzt werden, wenn das Unternehmen die Nutzungsrechte dafür erworben hat. Je nach gewähltem Funktionsumfang kann der vom Unternehmen autorisierte Editor Firmen-Updates einstellen sowie ein Logo und ein frei gestaltbares Banner hochladen.".

Sollten in einem Unternehmensprofil unerlaubte Texte oder Bilder zu sehen sein, so können Sie dies melden - im kostenlosen Basis-Unternehmensprofil sind eine "Über uns"-Seite und die Einbindung des eigenen Logos enthalten, die automatisch generierte Mitarbeiterliste, die Anzeige aktueller XING-Stellenangebote, das Hochladen von zwei Fotos oder PDFs und die Auffindbarkeit bei Google und Bing. Außerdem ein Zugang für den Bearbeitungsbereich - mindestens diesen sollten Sie als Unternehmer mit Mitarbeitern bei XING unbedingt nutzen. Weitere Features lassen sich ab 24,95 Euro/Monat freischalten, siehe die einfache Preisliste sowie das Profi-Paket "Employer Branding-Profil ". 

Linkedin für Selbstständige und Kleinunternehmer

Auch Linkedin bietet Freelancern und anderen Selbstständigen Möglichkeiten der qualifizierten Selbstdarstellung. Ins Profil lassen sich Grafiken und andere Medien integrieren - perfekt für Designer und Fotografen, aber auch vorteilhaft für Webworker, die Referenzen vorstellen möchten. Qualifikationen, Interessen und Weiterbildungen lassen sich aufführen, Kontakte um Referenzen bitten und Empfehlungen für andere aussprechen oder erhalten. Mit der integrierten Suche werden auch in der kostenlosen Version viele Optionen abgedeckt.

mobil link
Linkedin für Android, Windows Phone, Blackberry, iPad und iPhone: https://de.linkedin.com/mobile.
© Hersteller/Archiv

Erweitert können Sie nach Personen, Jobs, Gruppen oder Updates forschen und diese Ergebnisse noch weiter filtern. Wer international nach Aufträgen sucht, ist auch in den LinkedIn-Gruppen gut aufgehoben. Hier wird über Tools und Themen diskutiert, nach Ressourcen gefragt und über Aufträge gesprochen.

Achtung: Die Mitgliedschaft ist auf 50 Gruppen beschränkt. Linkedin hat neben Freelancern auch eine sehr große Beteiligung durch "Corporate Participants" zu verzeichnen: Als Social Network für Profis wird die Plattform bevorzugt von Headhuntern, Recruitern und Personalverantwortlichen genutzt. Als Freelancer mit freien Kapazitäten sollten Sie also unbedingt Mühe in einen vollständigen Profilaufbau investieren und sich mit aktuellen und ehemaligen Geschäftskontakten vernetzen. Prüfen Sie Ihren Gruppen-Feed regelmäßig auf Aktualisierungen, checken Sie gezielt die angebotenen Freelancing-Jobs und folgen Sie den Aktivitäten von Firmen, die Sie besonders interessant finden.

Linkedin für Firmen und Konzerne

Im Juni 2013 knackte Linkedin die magische Marke von 3 Millionen Unternehmensprofilen internationaler Unternehmen "von Antarktis über Sahara bis Tonga", wie es im begleitenden Blogpost mit einer Infografik heißt, die noch weitere Fun Facts über Company Pages verrät: 148 Industriezweige sind vertreten, über 1.000 Seiten von Firmen, die Nanotechnologie vertreiben, und über 4.000 Think Tanks. Am beliebtesten, und das ist wirklich interessant, sind "Inside Looks" und Interviews als Company Branding. Tipps, Best Practices, Fun Facts und Quotes erzeugen die meisten Abrufe, ebenso wie natürlich "Career Opportunities".

Linkedin Company Pages bieten wie jedem Unternehmensprofil die Chance, einen guten Eindruck auf den Wettbewerb, Kunden und potenzielle Mitarbeiter zu machen, wenn sie entsprechend aufgebaut und gepflegt werden. Mehr dazu finden Sie in der entsprechenden Rubrik im offiziellen Linkedin-Blog.

linkedin
© Hersteller/Archiv

Um sich gezielt zu vernetzen und in den Dialog mit Usern zu treten, gehen Sie wie in jedem anderen sozialen Netzwerk vor. Verbreiten Sie interessante und unterhaltsame Informationen mit Mehrwert, verknüpfen Sie sich mit Mitarbeitern und Geschäftspartnern, reagieren Sie auf Feedback, veröffentlichen Sie Content, den anderen gerne und freiwillig verbreiten. Linkedin Answers bietet Ihnen die Möglichkeit, als Experte und Anlaufstelle für eine bestimmte Branche, Lösung oder Produkt wahrgenommen zu werden.

Auch wenn Ihr Unternehmen "nur" mit einer Profilseite bei Linkedin vertreten ist, ohne sich ins Networking zu vertiefen: Optisch hochwertig, aktuell und professionell sollte ein solches Unternehmensprofil trotzdem wirken. Bringen Sie die Informationen immer auf den neuesten Stand, setzen Sie auf eine ansprechend ausformulierte Firmengeschichte, die gezielte Präsentation von herausragenden Mitarbeitern, Projekten, Kunden oder Produkten - und nicht zuletzt auf redaktionelle Optimierung, um eine möglichst hohe Auffindbarkeit sicher zu stellen.

XING oder Linkedin?

Beide Netzwerke bieten die Option, einen kostenlosen Basis-Account mit abgespeckten Funktionen zu nutzen, der zumindest das Anlegen eines Profils und die Auffindbarkeit auf der Plattform ermöglicht. Mit dem Premium-Zugang werden weitere Funktionen, "unbegrenzte" Kontaktmöglichkeiten und erweiterte Suchen freigeschaltet. Wer von den anderen Usern das eigene Profil angeschaut hat, lässt sich übrigens auch anzeigen: So können Sie prüfen, ob die richtigen Menschen auf Ihren Angaben gelandet sind und gegebenenfalls die Keywords weiter optimieren, die in der Selbstdarstellung angegeben werden.

Berufstätige aller Branchen suchen und finden mit Hilfe von Linkedin und XING Jobs, Mitarbeiter, Aufträge, Kooperationspartner, fachlichen Rat oder Geschäftsideen. Egal ob XING oder Linkedin: Zumindest ein kostenloses Profil sollte man in beiden Netzwerken haben, damit berufliche Kontakte und alte Bekannte Sie mühelos auffinden können. Es spricht nichts dagegen, beide Netzwerke parallel zu nutzen, in der Praxis werden Sie aber vermutlich bald Präferenzen entwickeln und Ihre Networking-Zeit in die bevorzugte Plattform stecken. Im nächsten Heft lesen Sie den vierten und letzten Teil unserer Serie über Soziale Netzwerke: zu Pinterest, Instagram, Youtube und einigen Newcomern sowie den geschäftlichen Möglichkeiten, die sich Ihnen auf diesen Plattformen bieten.

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