It-Sicherheitsreport

"Hired Hackers" als unterschätzte Gefahr

15.10.2014 von Lauren Reimler

Weil Compliance-Vorschriften zu oft außer Acht gelassen werden, werden Angestellte schnell zu "Hired Hackers", wie eine aktuelle Studie von Samsung ergeben hat.

ca. 3:20 Min
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Die Studie, für die das Marktforschungsunternehmen OnePoll im Auftrag von Samsung 4.500 Büroangestellte in sieben europäischen Ländern befragt hat - darunter 1.000 in Deutschland -, untersuchte, wie den Mitarbeitern der Spagat zwischen Berufs- und Privatleben gelingt. Demnach nutzen Mitarbeiter oft ein und dasselbe mobile Endgerät für Arbeit und Privates.

Dadurch werden Angestellte zu sogenannten "Hired Hackers": selbstständige, technikaffine Mitarbeiter, die Technologien und Anwendungen ihrer Wahl nutzen, um ihre Arbeit möglichst effizient erledigen zu können, ohne sich an die Compliance-Vorschriften ihres Unternehmens zu halten.

Mobile Freiheit mit Grenzen

Jeder Fünfte umgeht beispielsweise Sicherheitsrichtlinien und nutzt eigene Apps, etwa Filesharing-Dienste wie Dropbox, die auf Diensthandys gesperrt sind. Im europäischen Vergleich agieren die deutschen Befragten jedoch immer noch vorsichtiger als der Durchschnitt der europäischen Kollegen (26 Prozent).

"Die Studie zeigt, dass Anwender ihre Mobilgeräte für private und berufliche Zwecke nutzen wollen, je mehr Arbeits- und Privatleben zusammenwachsen", erklärt Dr. Dimitrios Tsivrikos, Consumer- und Business-Psychologe am University College London.

Unwissenheit schafft Gefahren

Ein weiteres Ergebnis der Studie verdeutlicht, dass bei vielen Angestellten Ahnungslosigkeit darüber herrscht, welche Sicherheitsvorgaben für ihre mobilen Endgeräte gelten. Die befragten deutschen Mitarbeiter stellen hier keine Ausnahme dar. Erfreulicherweise sind sie sich im Vergleich aber eher über die Vorschriften im Klaren als die europäischen Nachbarn:

So nutzen 22 Prozent der Deutschen ihre privaten Endgeräte zum Arbeiten. Sie verschicken beispielsweise Geschäfts-Mails von ihrem privaten Tablet, ohne zu wissen, ob sie dies überhaupt dürfen. Der europäische Durchschnitt liegt bei 29 Prozent. Spitzenreiter bei der beruflichen Benutzung privater Mobilgeräte sind die Spanier (39 Prozent).

47 Prozent der deutschen Mitarbeiter wissen gar nicht, ob ihr Arbeitgeber Vorschriften zur mobilen Sicherheit hat, kennen deren Inhalt nicht oder ignorieren die Vorschriften. Trotz dieser erschreckenden Zahl liegt Deutschland noch unter dem europäischen Durchschnitt(55 Prozent).


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"Je mehr Privat- und Berufsleben zusammenwachsen, desto mehr brauchen Unternehmen Lösungen, die sie dabei unterstützen, die Nutzung von persönlichen und geschäftlichen Daten auf mobilen Endgeräten ihrer Mitarbeiter sicher zu gestalten. Aus diesem Grund sind Tools wie Samsung KNOX so wichtig: Die Sicherheitslösung lässt sich auf die IT-Bedürfnisse des Unternehmens maßschneidern und ermöglicht es unter anderem, dass Mitarbeiter zwischen ihren persönlichen Apps und einem passwortgeschützen Arbeitsbereich auf dem gleichen Gerät hin und her wechseln", erklärt Sascha Lekic, Director Sales B2B bei Samsung Electronics Deutschland.

Arbeits- und Privatleben im Umbruch

Laut der Studie erledigen 68 Prozent der Angestellten Privatangelegenheiten während der Arbeitszeit, 77 Prozent wiederum arbeiten in ihrer Freizeit. 42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie dadurch produktiver sind und mehr Aufgaben in derselben Zeit erledigen können.

Mehr als ein Drittel hat zudem das Gefühl, seine Aufgaben effektiver handhaben zu können.34 Prozent fühlen sich sogar weniger gestresst. Eine Schlüsselrolle spielen hierbei mobile Endgeräte. Deutsche Mitarbeiter haben durchschnittlich elf persönliche Apps wie Facebook, WhatsApp oder Candy Crush und neun Enterprise-Apps wie Microsoft Outlook oder Lync auf ihren Dienst-Smartphones installiert. 37 Prozent der befragten Angestellten nutzen ihr privates Smartphone für die Arbeit, wohingegen 29 Prozent ihr Geschäfts-Handy auch für private Zwecke einsetzen.

Weitere Ergebnisse im Überblick:

  • 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie produktiver sind, wenn sie private und berufliche Aufgaben auf ein und demselben Gerät erledigen können.
  • 33 Prozent der deutschen Angestellten bestätigen, dass es noch nie zuvor so viele Anknüpfungspunkte zwischen Privat- und Arbeitsleben gab wie derzeit.
  • 68 Prozent derjenigen, die private Aufgaben während der Arbeitszeit erledigen, verbringen eine halbe Stunde täglich damit, Rechnungen zu zahlen oder Bankgeschäfte zu tätigen.
  • Fast die Hälfte derjenigen, die angeben, in ihrer Freizeit zu arbeiten, wenden täglich 45 Minuten auf, bevor sie mit ihrer beruflichen Arbeit beginnen.
  • An der Spitze derjenigen, die Arbeit und Privatleben vereinen, sind die Angestellten in Italien: 90 Prozent arbeiten in der Freizeit, umgekehrt erledigen 86 Prozent in ihrer Arbeitszeit Persönliches.

Der vollständige Studienreport ist unter www.samsungatwork.com erhältlich.

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